Jetzt noch Wespen im Garten zu beobachten ist eine Seltenheit. Denn auch die Nester der Gemeinen und Deutschen Wespen und die der Hornissen sind jetzt in der Auflösung begriffen. Sie halten am Längsten durch, die Nestaktivitäten der Sächsischen und anderer Wespen sind schon im August weitgehend beendet. Die Paarung der Geschlechtstiere läutet sozusagen das Ende ein. Bei knapper werdender Nahrung werden noch im Nest befindliche Larven nicht mehr gefüttert und meist auch gefressen. Die noch fliegenden Männchen verenden mit den Herbstfrösten, und nur die befruchteten Vollweibchen, die "Jungköniginnen", überleben. Sie suchen sich ein schützendes Überwinterungsquartier in Baumhöhlen, Mauerlöchern, Baumstrünken oder unter Reisighaufen. Gute Fettreserven und ein eingebautes Frostschutzmittel helfen ihnen, sechs Monate lang die kalte Jahreszeit zu überdauern, um im nächsten Frühjahr das neue Volk zu gründen.
Wer ein Wespen- oder Hornissennest in seinem Wohnbereich hatte, kann ab Anfang Dezember vorsichtig nachschauen. Besser ist es aber, noch etwas zu warten. War das Nest an einem unerwünschten Platz wie einem Rollladenkasten oder in einem stillgelegten Kamin, sollten über Winter die Vorsichtsmaßnahmen für das kommende Jahr getroffen werden. Ein Kamin kann mit einem feinmaschigen Gitter abgedeckt werden und an Rollos kann durch eine Bürstenleiste oder Gummileiste das Einfliegen verhindert werden.
Überall sonst sollten wir den durch Unkenntnis und Umweltgifte bedrohten Insekten wohlgesonnen bleiben und sie in unseren Gärten als wichtige Förderer der Artenvielfalt willkommen heißen. Die Mitglieder des Hornissenberaternetzes beraten gerne. Wega Kling