Er ist ein gern gesehener Gast in unseren Gärten, der Igel - genauer Braunbrustigel (Erinacaeus europaeus), und 2024 trägt er sogar den Titel "Wildtier des Jahres". Aber in der weitgehend ausgeräumten Kulturlandschaft findet er kaum Nahrung und Unterschlupf, die Zerschneidungswirkung des dichten Verkehrswegenetzes tut ihr Übriges, unsere Stacheltiere zu dezimieren. Nun wird es aber in seiner Zuflucht im Siedlungsbereich auch noch ungemütlicher als es bisher stellenweise schon war, denn in vielen sauber aufgeräumten Gärten rennt ein Mähroboter - oft völlig überflüssig stundenlang - über sterile Rasenflächen. Es drohen dem Igel schwerste Verletzungen, oft langsames qualvolles Sterben.
In der Fachzeitschrift "Animals" ist ein Beitrag über wissenschaftliche Untersuchungen veröffentlicht, der nach Daten aus 71 deutschen Igel-Auffangstationen und 370 Fällen beleuchtet, welche Verletzungen dies sein können und wie sich Igel verhalten, wenn sie auf einen Mähroboter treffen.
Ein Fazit: Kleine Körpermaße erhöhen das Verletzungsrisiko der Igel generell, wohingegen Körperhaltung bzw. Position zum Gerät keinen bedeutsamen Effekt darauf haben. Die gesammelten Erkenntnisse fließen in die Konzeptionierung eines standartisierten - und hoffentlich bald verpflichtenden - Igel-Sicherheitstests für Mähroboter ein.
https://doi.org/10.3390/ani14010122
https://doi.org/10.3390/ani14010057
https://doi.org/10.3390/ani14010002
Wega Kling, NiS-Redaktion