Der NABU-Saarbrücken Naturschutzfonds

Von Ralf Kohl

Immer wieder werden Stimmen laut, die beklagen, daß für Grundlagenarbeiten im Naturschutz keine finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Diesem Mißstand wollte die Saarbrücker NABU-Gruppe abhelfen. 1996 wurde nach umfangreichen Vorüberlegungen und Planungen der NABU-Saarbrücken Naturschutzfonds ausgeschrieben. Förderungswürdig sind wissenschaftliche Examensarbeiten an Hochschulen (Staatsexamens- und Diplomarbeiten sowie Promotionen), die sich mit naturschutzrelevanten Fragestellungen befassen. In der Fragestellung, die der Arbeit zugrunde liegt, sollte zumindest einer der folgenden Aspekte Berücksichtigung finden:

  • Erhaltung, Schaffung und Verbesserung von Lebensgrundlagen für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt
  • Schutz und Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten
  • Grundlagenforschung im Bereich Natur- und Umweltschutz
  • Schaffung und Erhaltung von Biotopen
  • Bestandserhebungen bzw. Erfassen von Bestandsänderungen und ihrer Ursachen

Für den Naturschutzfonds werden jährlich 1500 € bereitgestellt, die an eine oder mehrere Personen vergeben werden können. Gefördert werden geplante, noch nicht begonnene Arbeiten. Die Förderungswürdigkeit begutachtet ein vom Vorstand der Ortsgruppe eingesetztes Gremium, das dem Vorstand, der über die Förderung entscheidet, zuarbeitet. Mit der zu fördernden Person wird ein Vertrag abgeschlossen, der die Auszahlungsbedingungen der Förderungssumme nach Abschluß der Arbeit regelt. Die Ergebnisse der Arbeit sollen öffentlich vorgestellt werden.

Trotz anfänglich umfangreicher Werbung an der Universität des Saarlandes und der Universität Kaiserslautern hat bislang nur ein Kandidat diesen Fonds genutzt. Andreas Ney bewarb sich Ende 1997 mit seinem Forschungsvorhaben zum Vorkommen der Wasseramsel im Saarland um die Fördermittel. Da er alle Rahmenbedingungen erfüllte, konnte mit Herrn Ney im März 1998 ein Förderungsvertrag geschlossen werden. Nach Abschluß der Arbeit wurde diese im Rahmen einer Veranstaltung der NABU-Gruppe Saarbrücken im Oktober 1999 im Waldhaus in Saarbrücken der Öffentlichkeit vorgestellt. Damit war für Herrn Ney die letzte Hürde zur Auszahlung der Fördermittel genommen und er konnte die Summe von 2000 DM in Empfang nehmen.

Auch wenn die Bemühungen um neue Kandidaten in der Zwischenzeit etwas in den Hintergrund getreten sind, besteht diese Fördermöglichkeit noch immer! Interessenten erhalten beim Vorstand der NABU-Gruppe Saarbrücken die Rahmenbedingungen zur Bewilligung der Fördermittel.